
Töchter und Mütter für Bildung und Gleichberechtigung

Es gab Nachhilfe, Hilfe beim Bewerbungsschreiben und bei der Berufswahl, Erkundungen in verschiedenen Arbeitsfeldern (z.B. IT-Technik, Arztpraxis, Kfz-Betrieb, Anwaltskanzlei), Hilfe bei der Suche nach Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, Orientierung über das Oberschulsystem, Informationsbesuche im Rathaus, beim Bürgeramt und den Stadtteilmüttern und der Familien- und Erziehungsberatung und viele Gespräche und Diskussionen.
Dabei ging es um Gleichberechtigung im Beruf (Darf ein Mädchen in einem so genannten Männerberuf arbeiten? Was verdienen Mädchen und Frauen? Welche Aufstiegsmöglichkeiten haben sie wo?) und um traditionelle Werte und modernes Berufsleben (Braucht meine Tochter wirklich eine Berufsausbildung und einen Schulabschluss? Ist eine Arbeit oder Ausbildung im Hotel oder Restaurant „haram“? Oder auch eine technische Ausbildung? Was ist, wenn dort überwiegend Jungen und Männer arbeiten? Droht die sexuelle Verführung? Entfernt diese Arbeit die Mädchen und Frauen von ihren Familienpflichten? Wichtig war uns das gegenseitige Verständnis und das Vertrauen von Müttern und Töchtern zu stärken. Viele Fragen waren dabei zu klären: Ist die Nachhilfestunde wichtiger oder das Hüten der jüngeren Geschwister? Wie kann beides zufrieden stellend geregelt werden? Wie kann ich als Mutter eine Berufsaubildung nachholen? Wie viel freie selbst bestimmte Zeit habe ich? Unterstützt mich meine Mutter bzw. meine Tochter? Und auch Konflikte, Enttäuschungen und gegenseitige Vorwürfe waren zu klären, z.B. meine Tochter ist nicht gut genug, meine Mutter bevorzugt meine Geschwister, meine Mutter ist schwach und ungebildet, meine Tochter verachtet mich, meine Mutter droht mir mit Gewalt, meine Tochter nimmt sich zu viel Freiheiten.
Wir danken für die Unterstützung!
